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Eigenbetrieb Stadtwerke meldet höheren Verlust

Abwasser und Bäder als Verlustbringer / Beteiligung gleicht etwas aus

Das Wirtschaftsjahr 2024 des Eigenbetriebs Stadtwerke lief laut Werkleiter Peter Kälble „schlechter als geplant“. Beim Abwasser, den Bädern und beim Parkhaus gab es höhere Verluste als vorgesehen. „Was uns gerettet hat, waren die Beteiligungen.“ Der Eigenbetrieb profitiert von den Stadtwerken, die Strom, Gas und Wasser verkaufen.

Schramberg. Im Ausschuss für Umwelt und Technik hat Kälble die Zahlen erläutert. So seien im Bereich Abwasser die Mengen konjunkturbedingt zurückgegangen und die Aufwendungen gestiegen. Der Abwasserbereich weise Investitionen von etwa 3,2 Millionen Euro aus. Allein in Waldmössingen in eine Kanalverlegung seien mehr als 1,2 Millionen geflossen. Der Fehlbetrag lag bei gut 220.00 Euro und wird in den kommenden Jahren über die Abwassergebühren wieder ausgeglichen.

Die Kostenentwicklung im Bereich Abwasser. Foto: him

Das Parkhaus sei „aus dem Tief der Coronapandemie herausgekommen“, so Kälble. Besonders die Dauerparkplätze seien gut vermietet. Dennoch gab es auch hier einen Verlust von knapp 133.000 Euro.

Bäder machen gut zwei Millionen Euro Verlust

Im Bereich Bäder seien die Besucherzahlen im Freibad „witterungsbedingt hinter den Erwartungen“ zurückgeblieben. Das Hallenbad hatte wegen Personalmangels 16 Wochen geschlossen. Die Personal- und Energiekosten sind gestiegen, die Abschreibungen wegen der großen Investitionen ebenfalls. Der Verlust betrug knapp 2,1 Millionen Euro.

Bei der Beteiligung an den Stadtwerken habe es mit 1,4 Millionen Euro ein gutes Ergebnis gegeben. „Wir sind gut durch die Krise gekommen“, betont Kälble. Andere Stadtwerke hätten wegen des Ukrainekriegs und der folgenden Gaslieferprobleme Millionenverluste gemacht, nicht so die Schramberger. Das habe auch an der guten Beschaffungsstrategie gelegen. „Wir haben heute mehr Kunden als vor der Krise“, freut sich Kälble.

Werkleiter Peter Kälble erläutert im Ausschuss die Zahlen. Foto: him,

Für dieses und die kommenden Jahre sieht Kälble als großes Projekt besonders den Anschluss der Tennenbronner Kläranlage an die Gemeinschaftskläranlage im Tal. Die beteiligten Kommunen Lauterbach, Hardt und St. Georgen würden dem zustimmen.

Beim Freibad ist Kälble für dieses Jahr optimistisch, die angestrebten 50.000 Besucherinnen und Besucher zu erreichen. Anfang Juli seien es schon 14.500 gewesen, fast dreimal so viele wie im verregneten Frühsommer 2024. Die Zahlen schwankten extrem je nach Wetterlage.

Die Besucherzahlen im Freibad schwanken extrem. Foto: him

Nach Kälble legte die Rechnungsprüferin Andrea Lepsch ihren Prüfbericht vor. Sie stellte fest, alles sei ordnungsgemäß verbucht und ausgeschrieben worden. Der Jahresabschluss liege bei 7,45 Millionen und habe sich um etwa eine Million Euro verschlechtert. Die Bilanzsumme sei nahezu unverändert geblieben.

Der Ausschuss gab ohne Diskussion einen einstimmigen Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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